Eigentlich ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Aktien schnell gegeben: Weil es derzeit keine Alternative gibt, die derart hohe Rendite abwerfen kann, sind sie die beste Wahl. Dennoch gibt es nach wie vor Skeptiker, die am Börsenmarkt einzig das Risiko, nicht aber die gewaltigen Chancen sehen. Investitionen in Aktien sind Typsache, so viel steht fest, denn Aktien sind und bleiben spekulative Wertanlagen. Anleger, die mit sich hadern, sollten aber auf jeden Fall ein paar Dinge über den Aktienhandel wissen:
So spekulativ sind Aktien wirklich
Es ist nicht wirklich erstaunlich, dass die Vorbehalte gegen Aktieninvestments noch immer sehr hoch sind. Viele von uns wuchsen in der Annahme auf, dass Sparmodelle bei der Bank die sichere Alternative sind. Doch während es vor drei, vier, fünf Jahrzehnten noch hohe Zinsen auf Spareinlagen gab, sieht das heute anders aus: Sparbücher, Tagesgeldkonten, Sparbriefe – all das bringt heute keine Zinsen mehr. Lukrativität definiert sich heute nicht mehr durch Langfristigkeit einer Geldanlage, sondern durch potentielles Risiko.
Doch Aktieninvestitionen müssen nicht zwangsläufig hochspekulativ sein. Anleger, die Risiko scheuen, müssen also nicht vor der Börse zurückschrecken. Auch für sie bietet der Finanzmarkt verschiedene lukrative Möglichkeiten:
In ETFs investieren
ETFs gelten als Königsweg zwischen dem spekulativen Aktienhandel und der Sicherheit herkömmlicher Geldanlagen. Anleger, die ETFs handeln, investieren nämlich nicht in einen oder eine Handvoll Einzelwerte, sondern vielmehr in komplette Börsenindizes. Wächst die Wirtschaft stabil weiter, ergeben sich aus ETF-Investitionen langfristig solide Rendite.
Die Gewinne durch ETFs sind nicht mit Aktiengewinnen gleichzusetzen. Durch die große Risikostreuung innerhalb eines ETF-Sparplanes sinkt nämlich nicht nur das Verlustrisiko, sondern im Umkehrschluss natürlich auch die Lukrativität. ETFs sind daher als langfristige Anlage zu verstehen und sollten im besten Fall 15 bis zwanzig Jahre, mindestens aber zehn Jahre bespart werden. Gerade als Altersvorsorge sind ETFs bei Anlegern deshalb besonders beliebt.
Investieren statt spekulieren
Denkt man an Börsenhandel und Aktiengewinne hat man schnell das Bild von Warren Buffet oder anderen Börsenmogulen im Kopf, die durch clevere Investitionen unfassbar reich wurden. Von dieser Traumvorstellung sollte man sich verabschieden, wenn man nicht zu den risikoaffinen Anlegern gehört: Wer möglichst risikoarm investieren möchte, kann das an der Börse tun. Sichere Pferde eignet sich aber nicht für das schnelle Trading, denn sie sind eher träge in Hinblick auf ihre Volatilität.
Aktieninvestitionen sind deshalb ebenso wie ETFs oder Anleihen eher langfristige Geldanlagen, die zwar zu einem stattlichen Vermögenszuwachs führen können, dazu aber (Lauf)Zeit benötigen.
Aktien als großer Hebel im Vermögensaufbau
Wie eingangs erwähnt, werfen klassische Sparmethoden keine Zinsen mehr ab. Es fällt Anlegern also immer schwerer, damit den Wertverlust durch die Inflation auszugleichen – wer Geld auf der Bank anlegt, schafft es im besten Fall, den Werterhalt seines Kapitals sicherzustellen. Von Wertsteigerung und Vermögensaufbau kann dabei keine Rede sein. Im Gegensatz dazu gelten Aktien als klare Renditetreiber: Laut Handelsblatt erwirtschafteten Anleger mit spekulativen Anlagen wie Krypto, Aktien und Devisen wieder richtig viel Kapital – teils zwei-, teils sogar dreistellig.
Prinzip von Aufwand und Ertrag
Weil Aktien ein beliebtes Instrument zur Vermögenssteigerung sind, gibt es heute immer mehr Menschen, die sich ein passives Einkommen mit Aktien aufbauen. Dabei geht es natürlich vorrangig um kurz- oder mittelfristige Investitionen. Beim sogenannten Trading setzen Investoren auf Werte, die innerhalb eines Handelstages (Intraday oder Daytrading), innerhalb von wenigen Minuten oder Sekunden (Scalping) oder innerhalb von ein paar Tagen bis Wochen (Swing Trading) an Wert zunehmen sollen.
Es gibt Anleger, die es auf diese Weise schaffen, ihr monatliches Einkommen aufzubessern oder sogar komplett ersetzen zu können. Der Grundgedanke: möglichst hohe Gewinne durch möglichst geringen zeitlichen Aufwand generieren.
Fun Fact: Statistisch gesehen investieren Frauen smarter
Diese Überschrift klingt reißerisch, doch Studien belegen die These. Man nimmt an, dass Frauen besonnener an den Aktienhandel herangehen als Männer. Overconfidence (Übermut) kann an der Börse zu hohen Verlusten führen. Es ist also wichtig, das mögliche Risiko stets im Hinterkopf zu haben und nicht aus dem Bauchgefühl heraus, mit dem Kauf oder Verkauf von Aktien zu beginnen. Wer mit Bedacht vorgeht und sich Wissen im Bereich Aktienhandel aneignet, kann dieses Risiko minimieren.