Die Altersarmut ist längst nicht mehr nur in den Köpfen der Bürger präsent – rund 3,2 Millionen Deutsche sind von der Armut im hohen Alter betroffen. Das bedeutet, dass sie maximal 13.628 Euro jährlich zur Verfügung haben. Mit ein paar kleinen Tricks und Kniffen, die du bereits während der Blüte deines Lebens beachten kannst, ist das Vermeiden von Altersarmut ein Kinderspiel.
Ist die Rente überhaupt noch ausreichend?
Um den Höchstbetrag an Rente zu erhalten, müsstest du pro Jahr über ein Bruttojahreseinkommen von knapp 35.000 Euro verfügen und mindestens 40 Jahre lang in einem festen Angestelltenverhältnis arbeiten. Das ergäbe eine monatliche Rente von circa 1.200 Euro. Dabei lassen sich allerdings einige Probleme erkennen:
- Ein Einstiegsgehalt von 35.000 Euro wird in keinem Arbeitsverhältnis ausgezahlt. Das bedeutet, dass du nicht immer einen vollen Rentenpunkt für dein Konto erhältst.
- Das Rentensystem verändert sich immer mehr durch den demografischen Wandel. Eine Senkung der Rentenzahlungen ist zu erwarten.
- Die Lebenshaltungskosten steigen immer weiter an, sodass auch der Höchstbetrag an Rentenzahlung kaum noch ausreichen wird.
Um diese Defizite auszugleichen, erhalten Menschen im hohen Alter einige Zuschüsse beziehungsweise Vergünstigungen. Dennoch musst du hohe Ausgaben für Medikamente oder Umbauten an deinem Eigenheim (Stichwort: Barrierefreiheit) einplanen. Viele Experten und Bürger halten eine private Altersvorsorge als unverzichtbar.
Familienglück heute – Altersarmut morgen
Es hört sich ungerecht an, doch die Mehrheit der von Altersarmut betroffenen Menschen sind Frauen. Rund 18 Prozent aller Rentnerinnen sind armutsgefährdet. Das hängt nicht nur mit den niedrigeren Lohnzahlungen von weiblichen Arbeitnehmern im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen zusammen. Vor allem die „Babypause“ schmälert den gesetzlichen Rentenanspruch ungemein.
Während du arbeitest, werden jeden Monat gewisse Sozialabgaben von deinem Lohn abgezogen. Genauer gesagt, musst du 9,3 Prozent des Bruttolohnes abgeben. Diese Zahlungen werden dir dann auf einem fiktiven Punktekonto gutgeschrieben und am Ende der Berufszeit als Rente ausgezahlt. Zahlst du also aufgrund einer längeren Pause für die Erziehung der Kinder nichts in die Rentenkasse ein, ist der endgültige Auszahlungsbetrag dementsprechend kleiner als bei Männern, die ohne Unterbrechung Punkte erhalten.
Altersarmut als Folge von Arbeitslosigkeit und Krankheit
Ähnlich ergeht es Menschen, die unverschuldet ihren Job verloren haben. Krankheit, Arbeitslosigkeit oder das Pflegen von Angehörigen sind die häufigsten Gründe für lange Fehlzeiten in der Arbeit.
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Arbeitslose zahlen zwar nicht in die Rentenversicherung ein, dennoch wird die Zeit der Arbeitslosigkeit ähnlich wie die eigentliche Arbeitszeit auf das Konto gutgeschrieben. Du erhältst also dennoch einen gewissen Anspruch auf Rente.
Eine private Altersvorsorge und Krankenversicherung zur Prävention
Im Alter werden immer mehr medizinische Leistungen notwendig. Vor allem der Zahnersatz für eine Brücke ist der Topseller in zahnmedizinischen Arztpraxen. Des Weiteren können Umbauten in deinem Haus, Operationen oder spezielle Medikamente und Pflegeleistungen notwendig werden. Das Abschließen von Zusatzkrankenversicherungen ist ein absolutes Muss, um nicht durch hohe, medizinische Kosten in die Altersarmut zu geraten.
Einige Präventionsmaßnahmen solltest du aus oben genannten Gründen privat treffen. Dazu gehört vor allem eine private Rentenvorsorge, die mit privaten Versicherungsgesellschaften wie der DEVK oder der Allianz vereinbart werden. Dabei stehen dir folgende Grundtypen zur Verfügung:
- Die klassische Rentenversicherung mit Garantieverzinsung
- Die fondsgebundene Rentenversicherung, bei der in festgelegte Investmentfonds investiert wird.
- Das dynamische Hybridmodell, bei dem in Deckungs- sowie Investmentfonds investiert wird.
- Die Indexpolicen, bei der du zwischen einer Gewinnbeteiligung und einer Partizipation entscheiden kannst.
- Die klassische Rentenversicherung mit Fonds-Überschuss, bei der eine Garantieverzinsung plus Gewinne aus Investmentfonds ausgezahlt werden.
Zusätzlich kann die Firma, bei der du angestellt bist, eine betriebliche Rentenversicherung anbieten. Dabei bist du über einen Kooperationspartner des Unternehmens versichert und zahlst automatisch einen gewünschten Betrag auf dein Rentenvorsorge-Konto ein.