Nachgefragt: Wie wird man Serienunternehmer und was macht man da eigentlich?

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Auf die Liste der „30 unter 30“ von Forbs, möchte man es erstmal schaffen. Einer, der das geschafft hat, ist Benjamin Bilski. Der deutsche Meister im Schwimmen, Seriengründer und FinTech-Unternehmer hat, nach dem wir ihn Monate lang mit Anfragen genervt haben nun endlich Zeit für uns gefunden und uns für unsere Serie „Wie wird man … und was macht man da eigentlich“ Rede und Antwort gestanden.

 

Erst einmal Danke das du dir für unser Interview Zeit nehmen konntest, das scheint bei deinem Terminplan ja gar nicht so einfach zu sein und bringt uns auch gleich zu unserer ersten Frage: Was macht ein Serienunternehmer den ganzen Tag, wie sieht dein Alltag aus und in wie vielen Projekten und Firmen bist du aktuell am Start? 

 

Ich arbeite 100% nur an NAGA. Ich glaube nur so kann man das Beste aus sich und der Firma rausholen. Da ich die Firma vom Start gegründet habe, ist es auch nicht unbedingt wie Arbeit sondern eher etwas was ich tagtäglich verfolge und genieße. Arbeitstage können mal 18 Stunden sein, aber das gehört einfach dazu – muss jedoch in keinstem Fall die Regel sein. Sport und Abwechslung neben dem Business – gerade die Familie kommt hier an erster Stelle. Diese Gesichtspunkte sollte keiner unterschätzen. Das ist der wichtigste Rat, den ich heute Gründern mit auf den Weg geben würde.

 

Wie wird man Serienunternehmer?

Eine Anleitung zum Erfolg gibt es so gesehen gar nicht. Was allerdings am wichtigsten bleibt: Es muss einen Markt, es muss Kundschaft für eine Idee geben. Egal was für eine Version Serienunternehmer heute verfolgen, das ausschlaggebende sind immer die Zielgruppen, welche man mit seinem Konzept überzeugen will. Einfaches Beispiel: Wenn ich heute ein Reiseunternehmen gründen will fehlen mir zumindest Stand heute auch die Abnehmer und Perspektiven für ein solches Business. Daher wäre es keine gute Idee in diesem Zusammenhang etwas aufzubauen. Anders wäre der Bereich E-Commerce. Dieses Segment boomt und es bildet sich immer mehr Kundschaft heraus.

 

Was sollte ein Unternehmer in der heutigen Zeit mitbringen?

Er muss vor allem mit Rückschlägen klarkommen. Tagtäglich warten auf so ziemlich alle Unternehmer, die ihre Firma ernst nehmen neue Schwierigkeiten; Hausgemachte Problemherde, Operative Herausforderungen, externe Dienstleister – überall können Krisen entstehen und davor sollte man gewappnet sein. Je größer ein Business, desto relevanter auch diese Einstellung. 

 

Wie viel hast du dir am Anfang der Gründerkarriere ausgezahlt, war es verlockend sich mehr Geld auszuzahlen als die Einnahmen stiegen oder stand eher das Wachstum der Firma im Fokus?

Bei NAGA gab es in den ersten 2 Jahren so gut wie nichts. Ich habe privat sogar noch Geld reingesteckt und bin voll ins Risiko gegangen. Ich habe mich immer daran gehalten, den Erfolg meiner Unternehmen vor meinen persönlichen zu stellen. Profitiert wiederum das Business, steigen auch die Löhne – und damit auch die der CEOs. Andersherum könnte das aber niemals funktionieren. Zu glauben, dass der Vorstand der erste sei, bei dem pünktlich die Kassen klingen wäre der Anfang vom Ende einer Geschäftsidee. Abgesehen von der Geringschätzung der übrigen Mitarbeiter, die mit so einem Standing einhergehen würde.  

Das Goldene Wort sind “Aktien”. Als Gründer sollte man immer im Blick haben, Anteile zu halten und diese im Fokus zu haben. Gehalt-Millionäre gibt es häufig im Fußball, aber nicht unbedingt im Unternehmertum – da gibt es Geld via Aktien.

 

Welchen Tipp zum Thema Gehalt würdest du Gründern auf den Weg geben?

Das Thema Gehalt ist sekundär. Wenn man Performance liefert, dann kommt das Geld. Und nicht umgekehrt. Ich habe mir beim Gründen nie gefragt, wieviel Gehalt drin ist, sondern wie viele Anteile ich an der Firma halten kann und halten werde. Man muss zudem immer groß und langfristig denken. Das Gehalt sollte einem das Leben ohne Sorgen ermöglichen, der wahre Wert liegt aber in Equity bzw. Aktien an einem Unternehmen.

 

Corona – Fluch oder Segen für deinen Job

“Segen” ist in dieser Situation definitiv nicht das richtige Wort, jedoch war es für unser Business deutlich positiver als für viele andere Unternehmen. In der Coronakrise ist den Menschen auf einmal aufgefallen, wie zerbrechlich die wichtigsten Themen im Leben sind. Neben Gesundheit ist das vor allem der Bereich Finanzen. Der bereits vor der Krise vorhandene Wunsch nach finanzieller Sicherheit, wurde mit Corona bei Millionen von Menschen nochmals stärker akzentuiert. Dadurch entstand eine Art „run“ auf alles was mit Aktien zu tun hat. Fintechs konnten hier noch stärker profitieren als die etablierten Geldhäuser. 

 

Werden die alten Banken bald eine „Geschichte aus alten Tagen sein“; wird es wie in China kommen wo sich die Bank im Smartphone befindet?

Davon bin ich fest überzeugt! FinTechs agieren im Wettbewerbsvergleich flexibler und effizienter, können sich besser an Krisensituationen anpassen und haben einen besseren Ruf als herkömmliche Banken. On Top sind FinTechs gerade bei jungen Leuten beliebt. Darin liegt ein weiterer großer Vorteil des Konzepts „FinTech“. Banken von heute können da nicht mehr mithalten – es ist nur noch eine Frage der Zeit, wie schnell dieser Prozess ablaufen wird. 

  

Wenn Du die Wahl hättest, würdest du alles wieder genauso machen? 

Da bin ich fest von überzeugt. Das wichtigste bleibt dabei an einer Strategie festzuhalten, von der man auch individuell überzeugt ist. Rückblickend betrachtet war das der wichtigste Faktor in meiner gesamten Karriere – mich nicht von den Einschätzungen anderer zu beeinflussen und weiter an meiner eigenen Agenda festhalten. 

 

Wie hat sich deine Sicht auf das Bankwesen geändert seitdem Du selbst in der Bankenbranche unterwegs bist? 

Früher hielt ich das Bankwesen für äußerst undynamisch, quasi „immun“ gegenüber Innovationen. Doch das nicht der Fall. Berührt man den Markt mit den richtigen Ideen, zum Beispiel mobile Payment, Banking und Trading, kann diese relevante Branche komplett neu aufgezogen werden. Das war auch stets mein Anspruch. 

 

Welchen Tipp würdest du jemanden mit auf den Weg geben, der sich gerade selbständig machen möchte?

Gute Frage. Auf drei Sachen kommt es schlussendlich an: Immer an der eigenen Strategie festhalten, Märkte fest im Blick behalten und zuerst den Erfolg des gesamten Unternehmens anvisieren. So wird´s gemacht und nur so kann man auch Erfolg haben. 

 

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